Heimbach, Thomas Josef
Aus der Rubrik Stichtag / Facebook / 24. März 2021
Vor bald 168 Jahren, am 29. März 1853, starb Thomas Josef Heimbach in Düren.
Heutzutage kennt jeder hier in seiner Heimatstadt die nach ihm benannte Firma aus Mariaweiler. Doch wer war ihr Namensgeber eigentlich?
Am 5. April 1786 wurde Franz (Franciscus) Thomas Josef Heimbach als eines von 14 Kindern der Eheleute Heinrich (Henricius) Heimbach und Maria Christina Vettweis in Düren geboren und in der St. Anna-Kirche getauft. Er lernte den Beruf des Kaufmanns und heiratete am 9. September 1808 Maria Margareta Katharina Hagen. Mit ihr hatte er 13 Kinder, von denen bei seinem Tod noch 9 am Leben waren.
Im Jahre 1811 gründete er den Vorläufer der heutigen Filztuchfabrik Thomas Josef Heimbach. Es war zunächst ein Textilbetrieb, der Kleidungsstücke herstellte. Er befand sich in der Oberstraße im sogenannten "Haus zum Rad". Schon 1813 wurde er im Bericht der Regierung als "Exporteur" erwähnt.
In den 1830er Jahren sollte sich Heimbachs Betrieb ändern, als in Düren die erste Papiermaschine aus England aufgestellt wurde.
Aufgrund des weichen Wassers der Rur, welches sich hervorragend zur Papierherstellung eignete, siedelten sich hier zahlreiche Produzenten an. Auch Heimbach erkannte die Chance und stellte die Produktion von Bekleidungstextilien auf Büttenfilze um. Diese waren für die Papiermanufaktur notwendig und mussten vorher zeit- und kostenintensiv importiert werden. Der heutige Hauptgeschäftszweig des Unternehmens „Papiermaschinen-Bespannungen“ war geboren und die von Thomas Josef Heimbach gegründete Firma war gleichzeitig der Geburtsort der deutschen Filztuchfabrikation. Der Hauptsitz war und ist noch heute in Düren.
Einen ersten Höhepunkt erfuhr die Fabrikation unter Heimbachs Sohn Ivo, der 1831 in die Firma eintrat. Im späteren Verlauf wurde die Produktion in die "Wiesenau" in Mariaweiler verlegt. 1852 pachtete Thomas Josef Heimbach die dortige "Krutzmühle", die sein Sohn dann 1871 als Eigentum erwerben konnte.
Nach dem Eintritt seines Sohnes in die Firma, widmete sich Thomas Josef Heimbach hauptsächlich der städtischen Politik. Bereits seit 1831 war er beigeordneter Bürgermeister der Stadt Düren. Als am 2. November 1848 mit Friedrich Günther der bisherige Bürgermeister starb, wurde er vom Stadtverordnetenkollegium durch die Herren Virnich, Hoesch und Leopold Schoeller gebeten, kommissarisch den Posten des Bürgermeisters zu übernehmen.
Ab dem 3. Januar 1849 fungierte er somit als kommissarischer Bürgermeister Dürens, bevor er im folgenden Jahr, am 4. Oktober 1850, offiziell zum Bürgermeister der Stadt gewählt wurde. In das Amt eingeführt wurde er am 3. April 1851 durch den Aachener Oberregierungsrat Ritz. Nach nur kurzer Amtszeit von zwei Jahren starb er, wie eingangs erwähnt, am 29. März 1853 um 6 Uhr morgens an den Folgen eines "nervösen Fiebers". Er wurde am 1. April 1853 auf dem alten Friedhof an der Kölnstraße beerdigt. Von diesem Ehrengrabmal ist heute nur noch der Sockel erhalten. Er befindet sich, inklusive einer Nachbildung des Grabkreuzes, auf dem Neuen Friedhof.
Nach dem Tod des Gründers Thomas Josef Heimbach übernahm sein Sohn Christian Ivo Heimbach das Unternehmen. Unter seiner Leitung wurde die Firma Ende des 19. Jahrhunderts zur größten Filztuchfabrik Europas. Die Nachfolge als Bürgermeister der Stadt Düren trat Peter Carl Brauweiler an.
Neben seiner wirtschaftlichen und politischen Karriere, sollen aber auch seine Tätigkeiten im karitativen und im religiösen Bereich nicht unerwähnt bleiben.
So war Heimbach beispielsweise seit 1824 Mitglied der Armenverwaltung und später sogar ihr Präsident. Zudem war er seit 1830 Mitglied des Kirchenvorstandes von St. Anna und wurde hier ebenfalls – ab dem Jahre 1837 – Präsident.
Zur Erinnerung an den Gründer der Firma und ehemaligen Bürgermeister Dürens sowie an einen in der Bevölkerung sehr beliebten Menschen wurde für Thomas Josef Heimbach von der Stadt Düren nach dem 22. September 1955 im Zuge verschiedener Ehrungen eine Gedenktafel in der Oberstraße 14 angebracht. Diese Adresse wurde gewählt, da Heimbach hier seinen allerersten kleinen Betrieb besaß – im anfangs erwähnten "Haus zum Rad".